Schon im 15. Jahrhundert waren die Uhren so klein, dass man sie mühelos herumtragen konnte. So konnte man die Zeit nun nicht mehr nur an der Uhr des Kirchturms ablesen, sondern jederzeit einen Blick auf die private Taschenuhr werfen. Doch bis zum 20. Jahrhundert gab es noch keine Armbanduhren, sondern – wie wir sie nur noch von der Großmutter oder dem Flohmarkt kennen – Taschenuhren. Die Entwicklung hin zur praktischen Armbanduhr am Handgelenk kam – aus technischer Sicht – mit etappenweisen Miniaturisierungen der Uhrwerke. Angetrieben wurden diese technische Entwicklung von gesellschaftlichen und politischen Umständen. So war es zunächst die Mode, die es vorgab, Taschenuhren an Bändern oder Ketten am Handgelenk zu tragen. Dies galt zumindest für die Damen. Die Herren hielten davon nichts und setzten weiterhin auf die altbewährte Taschenuhr an der Uhrkette. Doch wie es im Designbereich so schön heißt, galt auch hier:
Form follows function.
Als deutlich praktischer erwies sich nämlich die Armbandvariante, die den Händen Freiheit bot. Der Funktion des bequemen Zeitablesens folgte demnach die Form und Positionierung der Uhr. Große Verbreitung fand die Armbanduhr übrigens mit dem Ersten Weltkrieg. Denn die deutsche Kriegsmarine erkannte den praktischen Nutzen der Armbanduhr und veranlasste deshalb eine Großproduktion für ihre Soldaten. Vom Militär schwappte die Uhrenmode dann in den Folgejahren in die zivile Gesellschaft über und konnte sich schließlich als Standard durchsetzen. So kommt es, dass wir bis heute unsere Uhren am Handgelenk tragen. Wobei sich anmerken lässt, dass die Entwicklung stets fortschreitet und viele bereits einen Schritt weitergegangen sind und die Zeit nun vom Display ihres Smartphones ablesen.