Die Haltbarmachung von Tierhäuten begann schon in den frühen Anfängen der Menschheit. Die Gewinnung von Leder war schon damals in vielen Bereichen von großem Nutzen. So trug man das Tiermaterial nicht nur als schützende Kleidung am eigenen Körper oder nutzte es als schützendes Dach über dem Kopf, sondern man trank auch Wasser aus ledernen Behältern und baute Boote damit. Ebenfalls nicht zu vergessen ist der Gebrauch der Lederhäute als Mittel zur Kommunikation. Denn als Vorläufer des heutigen Papiers nutzten die Urvölker die Häute damals, um sich darauf mittels Zeichensprache mitzuteilen. Doch wie wird Leder eigentlich hergestellt?
Das Verfahren zur Haltbarmachung von Tierhäuten nennt sich Gerbung. Hierbei werden die Häute mit natürlichen Produkten wie Baumrinden, Alaunstein oder Fetten behandelt und erlangen auf diese Weise ihre weiche Beschaffenheit und Haltbarkeit. Eine wohl zufällige Entdeckung war das Nutzbarmachen von Leder durch Rauch. Indem man die Häute damals in den Eingang der Höhle hängte, kamen sie mit den Dämpfen des Lagerfeuers in Berührung. Vom einfachen Trocknen hingegen wurde die Haut steinhart und in Verbindung mit Feuchtigkeit verweste sie.
Eine Lederhaut besitzt übrigens zwei Seiten: Die äußere Seite mit glatter Oberfläche sowie die innere Seite mit rauher Oberfläche. Der große Vorteil des Materials: es ist recht undurchlässig für Wasser, jedoch – im Gegensatz zu Gummi – trotzdem luftdurchlässig. Und ganz nebenbei sieht das lederne Material auch noch toll aus. Der rustikale Look gefällt den Menschen bis heute und ist zudem stets funktionell. Demnach trugen also nicht nur die alten Ägypter Schmuck aus Leder, sondern noch heute, im Jahr 2017, schätzen wir das Material als eines unserer größten Kostbarkeiten.